Craniosacrale Osteopathie

I n f o r m a t i o n e n   z u r   C r a n i o s a c r a l e n   T h e r a p i e

Craniosacrale Therapie ist eine sanfte und zugleich sehr tief wirkende Körperarbeit, die den Menschen in seiner Ganzheit anspricht und die Selbstheilung auf allen Ebenen unterstützt. Sie wirkt direkt auf das craniosacrale System, das im Kern unseres Körpers pulsiert und ihm neue Lebendigkeit, Kraft und Bewegungsfreiheit bringt.

Zu diesem System gehören: 

  •  alle Schädelknochen (Cranium), 
  •  die Hirnhäute (Membranen),
  •  die Wirbelsäule,
  •  das Kreuzbein (Sacrum), 
  •  das Gehirnwasser (Liquor). 


Der Liquor (das Gehirnwasser) ist eine klare Flüssigkeit mit folgenden Eigenschaften:

  1. Pufferbildung zwischen den harten Schädelknochen und dem weichen Gehirn
  2. Stoffaustausch zwischen Blut und Nervengewebe.


Das bedeutet:  

Aus dem Blut, das im Gehirn fließt, werden Nährstoffe an den Liquor abgegeben. Die Nährstoffe werden durch den Liquor aufgenommen und in die Nervenzellen des Gehirns und alle Hirnnerven, die das Rückenmark hinabsteigen, transportiert. Gleichzeitig erfolgt ein Abtransport von Stoffwechselendprodukten der Nervenzellen. Alles, was von den Nervenzellen nicht mehr benötigt wird, wird über den Liquor an das Blut zurückgegeben, damit es abgebaut werden kann.

Dieser Prozess erfolgt in einem geschlossenen Kreislauf, ähnlich dem Blutkreislauf, nur in einem eigenen Rhythmus, dem

“Craniosacralen-Rhythmus“.

Dieser Rhythmus kann vom Therapeuten am ganzen Körper erfühlt werden. Seine  Qualität gibt Auskunft über den Gewebezustand. 

Blockaden und Restriktionen (Verklebungen) lassen sich ebenfalls erspüren und beurteilen. 

Je nach Befund, übt der Therapeut ganz minimale, sehr sanfte Impulse auf die Schädelknochen, die Membranen und das Bindegewebe aus, um das Gehirn einzuladen, Störungen und Ungleichgewichte selbständig auszubalancieren.

Während der craniosacralen Therapie können Körperarbeit und Hypnose miteinander kombiniert und dadurch Körper, Seele und Geist als Einheit behandelt werden.

Je besser und störungsfreier die Gehirn- und Nervenzellen mit Nährstoffen versorgt werden, um so besser kann das Gehirn arbeiten. Die Entstehung von  neurologischen Erkrankungen kann vorgebeugt oder behandelt bzw. dem Alterungsprozess von Zellen und Gedächtnis Einhalt geboten werden.

Craniosacrale Therapie kann man mit einem Jungbrunnen für unser gesamtes Nervensystem bezeichnen. 

Parallel zur Wirkung auf das Nervensystem hat die craniosacrale Therapie weitreichenden Einfluss auf unser Knochen- und Mentalsystem, der in den Bereichen von

  • Atlas-Therapie,
  • Traumata,
  • Schmerzen,
  • Kiefer,
  • CMD,
  • Baby- und Kinderbehandlung

als Information auf dieser Homepage hinterlegt ist.




W i r k u n g s w e i s e   der craniosacralen Therapie

Der Therapeut berührt den Klienten sanft mit den Händen. Dadurch entsteht für den Klienten ein sehr angenehmen Zustand tiefer, regenerierender Entspannung. In diesem Zustand ist es dem Therapeuten besonders gut möglich, den Craniosacralen Rhythmus des Klienten zu erspüren, seine Qualität zu beurteilen und Korrekturen durch Druckausübung von ca. 6 Gramm (ein Standardbrief der Bundespost darf bis 20 Gramm wiegen) auf bestimmte Bereiche des Körpers, besonders an den Schädelknochen, vorzunehmen. Durch diese "Korrekturen", die sich im Körper fortsetzen, kommt es im Erfolgsfall zur Freisetzung von Blockaden in der Skelettstruktur. Durch die enge, funktionelle Verbindung mit den Muskeln, Sehnen und Bändern, die diese bewegen und dem alle Knochen, Muskeln, Organe sowie umgebenden Gewebe (Faszien) folgen, breitet sich die Einwirkung weiter aus.

Die Wiederherstellung der gesunden Ausrichtung der Knochen bewirkt eine Entspannung im Muskel- und Gewebebereich, der sich auf Dauer verkrampft hat, um die Fehlstellung der Knochen zu tragen.

Alte Zellerinnerungen und Traumata haben die Gelegenheit, sich zu lösen. Stoffwechselprozesse können ebenso in Gang kommen wie eine verbesserte Durchblutung und Ernährung aller Körpergewebe. Eine größere Beweglichkeit der Faszien (knöcherne Strukturen) und der Gelenke kann erreicht werden, wodurch sich beim Klienten ein Gefühl von Leichtigkeit, Freiheit und Beweglichkeit - im Fluss mit den eigenen Energien – einstellen kann.

Gleichzeitig kann der Klient einen tiefgehenden Selbsterfahrungsprozess erleben, der im Verlaufe der Therapie zu einer erhöhten Selbstwahrnehmung und einem verbesserten Körperbewusstsein führt. Er lernt, seine Bedürfnisse differenzierter wahrzunehmen, zu respektieren und entsprechend aktiv zu werden. Das kann zu mehr Bewusstheit und Autonomie in vielen Lebensbereichen führen.

Jede Behandlung erfolgt systemorientiert und nicht symptomorientiert. Das bedeutet, dass der Therapeut die für die Therapie notwendigen Behandlungsparameter aus den Gegebenheiten innerhalb des Craniosacralen Systems bezieht und über die systematische Behandlung dieses Systems einen indirekten Einfluss auf Symptome des Menschen nimmt.

Die Basis dieser ganzheitlichen Therapie ist die bewusste Anwendung der Erkenntnis, dass der Körper eine innere Intelligenz besitzt und von daher die Fähigkeit, sich selbst zu heilen. Durch jede craniosacrale Behandlung wird so die Heilung von Innen nach Außen unterstützt, wodurch eine Wiederherstellung der individuellen, optimalen Harmonie innerhalb der Person - insbesondere innerhalb seines Craniosacralen Systems - im Sinne eines Spannungsausgleiches erreicht werden kann.

Bei allen beschriebenen Behandlungsmomenten hat der Therapeut vor allem eine begleitende Rolle. Er gibt mit seinen Händen minimale Anregungen für den Organismus des Klienten und lässt geschehen, ohne zu beeinflussen oder zu forcieren.

Während der gesamten Behandlung ist der Austausch zwischen Klienten und Therapeuten über die jeweiligen Erfahrungen sehr wichtig. Der Heilungsprozess des Klienten steht im Vordergrund, das Befinden im Mittelpunkt der Behandlung. Der Klient bestimmt seinen Heilungsprozess selbst.

Craniosacral-Therapie kann nicht nur erkrankten, sondern auch gesunden Menschen dienlich sein, da durch jede Behandlung die Lebensenergien und körpereigenen Rhythmen harmonisiert und gestärkt werden können. Die Regenerationsfähigkeit des Zentralen Nervensystems wird unterstützt, was zur Stärkung der Gesundheit und damit zur Vorbeugung gegen Erkrankungen führt.

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A n a t o m i e   d e s   C r a n i o s a c r a l e n   S y s t e m s

Der Name "Craniosacral-Therapie" wird aus den medizinischen Fachbegriffen für Schädel = cranium + Kreuzbein = os sacrum gebildet. 

Schädel und Kreuzbein, verbunden durch die Wirbelsäule, schließen sich als schützende Knochen um das Zentrale Nervensystem = ZNS, das wiederum aus dem Gehirn und dem Rückenmark besteht.

Zwischen dem Gehirn, den Schädelplatten und der Wirbelsäule liegt ein Flüssigkeitsbett, das einen dämpfenden Schutz für unser weiches Hirngewebe gegenüber den harten Schädelknochen darstellt. In diesem Flüssigkeitsbett fließt der Liquor cerebrospinalis. Er wird  im Inneren unseres Gehirns gebildet, umspült das Hirngewebe, fließt die Wirbelsäule hinunter und wieder hinauf zum Gehirn, wodurch sich ein Rhythmus ergibt.

Der Liquor, der auch als Gehirnwasser bezeichnet wird, stellt nicht nur einen mechanischen Schutz des Gehirns dar, sondern versorgt alle Hirnnerven mit Nährstoffen. Er transportiert Stoffwechselendprodukte der Nervenzellen ab, um diese an den Körperkreislauf abzugeben. 

Dieses System hat weitreichende Auswirkungen auf das Nerven-, Hormon-, Muskel- und Skelettsystem unseres Körpers.

Der Craniosacral-Rhythmus mit einer Frequenz von 6 – 12 Bewegungen pro Minute, ist sehr fein und besteht unabhängig neben dem Atem- und dem Herz-Kreislauf-Rhythmus. Der Rhythmus ist wahrzunehmen durch ein in bestimmten Abständen wiederkehrendes leichtes Ausdehnen und Zusammenziehen der Schädelknochen und des gesamten Körpers um die Wirbelsäulenachse herum, Ebbe und Flut ähnlich.

Wenn die freie Beweglichkeit der Wirbelsäule oder der Schädelknochen durch Restriktionen oder Blockaden eingeschränkt ist, kann der Liquor nicht frei pulsieren. Es kommt zu Störungen im Craniosacralen System, eine umfassende Symptomatik kann sich entwickeln.

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